Gesundheit

Wie kann eine grüne Umgebung zu einer besseren Gesundheit führen?
Es wurden bereits zahlreiche Studien etwa nach dem Einsatz von Pestiziden und dessen fatale Folgen für Natur und Umwelt durchgeführt. Studien mit positiven Variablen, um Gesundheitsunterschiede zu messen, gibt es dagegen viel weniger.

Eine Ausnahme ist hier Dr. Qing Li. Dieser Wissenschaftler hat jahrelang den Einfluss einer waldreichen Umgebung auf unsere Gesundheit untersucht. Er hat den positiven Einfluss auf die sogenannten natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) nachgewiesen, die Teil unseres (angeborenen) Immunsystems sind.*  Li vermutet, dass die flüchtige aromatische Substanz der Bäume (Phytonzide) eine wichtige Rolle bei der Aktivierung dieser spezifischen Zellen spielt. Mit seinen Studien zeigt er, dass ein Aufenthalt in der Natur den Blutdruck senken kann. Stressreaktionen werden gemildert und das Immunsystem wird widerstandsfähiger. Der Aufenthalt im Wald verbessert den Energiespiegel, wirkt sich positiv auf die Kreativität aus und erhöht die Konzentrationsfähigkeit. Aber es ist Li zufolge nicht klar, welche Faktoren im Wald die menschlichen NK-Zellen aktivieren.

* Natürliche Killerzellen oder NK-Zellen sind große Lymphozyten, die zum angeborenen Immunsystem gehören und die eine Rolle bei der Zellabtötung und der Ausscheidung von Cytokinen spielen, die gegen Pathogene genutzt werden.

Quelle: https://nl.wikipedia.org/wiki/NK-cel

Das Immunsystem
Qing Li zufolge geht es beim Waldbaden nicht nur um einen kurzen Waldspaziergang, sondern um einen bewussten Gang durch den Wald. „Tiefes Atemholen ist sehr wichtig und langsames Gehen,“ erläutert er. Li geht mit Gruppen von Menschen in den Wald und nimmt vor und nach dem Waldbaden Blutproben, um die Aktivität der NK-Zellen, der natürlichen Killerzellen, zu messen. Diese Zellen spielen eine große Rolle in unserem Immunsystem und werden von Li als ‚Körperpolizei‘ bezeichnet.

Mit seiner Studie weist er nach, dass sich die Effekte des Waldbadens sage und schreibe sieben Tage lang in den Aktivitäten dieser NK-Zellen nachweisen lassen. „Die Hypothese lautet, dass schon mit einem einzigen Gang durch den Wald im Monat das Risiko an Krebs zu erkranken reduziert, da die Aktivität der NK-Zellen gefördert wird. Waldbaden wirkt somit vorbeugend”, wird im Film erläutert.

Eine Studie von Dr. Qing Li zeigt, dass ein langer Spaziergang durch die Stadt praktisch keinen Effekt auf die Aktivitäten der NK-Zellen hat. „Es geht also nicht um die physische Aktivität des Gehens selbst, sondern tatsächlich um das Gehen in der Natur,” erläutert er. Ein Spaziergang im Wald hat die stärkste Wirkung, aber ein Spaziergang durch einen Stadtpark hilft auch. „Dies muss man dann aber täglich tun und je mehr Bäume es im Park gibt, desto größer ist die Wirkung.“