Neue Regionalerzeugnisse und Transportgewinn
Es gibt viel zu gewinnen, wenn wir auf sorgfältige Weise lokale Nahrungsmittel erzeugen.
Wir plädieren für das sogenannte ‚kurze‘ Kettensystem, wenn es um den Transport frischer, unverarbeiteter Pflanzen geht. Regionaltypische und saisonale Erzeugnisse sind zu fördern, nicht zuletzt um die Umweltbelastung aufgrund unnötiger Transportkilometer einzudämmen.
Ferner können damit auch die Verpackungen entsprechend angepasst werden.
In Bezug auf die Logistik bestehen schon seit Jahren gute Alternativen: Man denke beispielsweise an das sogenannte Gemüse-Abo, mit dem ein Vertrag zwischen Landwirt, Bioladen und Verbraucher geschlossen werden kann. Der Verbraucher kauft wöchentlich ein Sortiment aus saisonalen Gemüsesorten und holt es an einem bestimmten Tag bei einer Abholstelle in seiner Nähe ab. Der Landwirt produziert so viel wie möglich selbst und ergänzt das Sortiment eventuell um Erzeugnisse von einem anderen Biolandwirt. Dem Landwirt sichert dieses System den Absatz und einen guten Preis.
Die lokale Nahrungswalderzeugung hat den Vorteil, dass man sicher sein kann, dass der Ursprung der Erzeugnisse ‚geerdet’ ist und nicht aus einer verarmten Monokultur stammt.
Neue Initiativen
Unbekannte lokal anbaubare Erzeugnisse, für die es durchaus Interesse geben sollte, sind beispielsweise:
- die verschiedenen Sorten Nüsse wie essbare Pecan-, Wal- und Haselnüsse sowie Mandeln.
- Linden, deren Blätter für köstliche Salate gepflückt werden können, genau wie Magnolienblüten übrigens.
- die schmackhafte Papau , die als ernsthafter Konkurrent für die Banane und Mango gilt.
- Der wundervolle Bambus liefert nicht nur eine Fülle von köstlichen Schösslingen, sondern ist auch als Baumaterial geeignet. Aus seinen Halmen lassen sich Körner für Mehl ernten. Schon die alten Chinesen wussten, dass Bambusschösslinge eine medizinische Wirkung haben.
- Die zerdrückten Blätter des Efeus können wegen des darin enthaltenen Saponins als ‚Seifenpflanze‘ verwendet werden.
- Pilze sind ein schmackhafter Fleischersatz und dienen als Rohstoff für das samtweiche Pilzleder. Aus diesem seidig glatten ‚Leder’ von Pilzen können Schuhe hergestellt werden. Sollte sich diese Lederherstellung einmal durchgesetzt haben, dann werden wir auf diesem Gebiet etwas weniger abhängig von der Agroindustrie sein.
Kurz und gut: Wir müssen den Mehrwert von Nahrungswalderzeugnissen ernst nehmen. Sie umfassen unsere gesamte natürliche Existenz.